Nach einer nicht ganz so erholsamen Nacht in der Memminger Hütte – das Massenlager ist definitiv zu eng – ging es zur Königsetappe. Landschaftlich ist der Übergang über die Seescharte und dann der lange Abstieg ins Lechtal eine echte Sensation.
Direkt nach dem Frühstück geht es von der Memminger Hütte ein über ein Geröllfeld und dann steil in Richung Seescharte. Das Wetter hatte heute ein Einsehen und wir konnten bei perfekten Bedingungen und Sonnenschein den Grat überschreiten und viele Fotos schießen. Der Abstieg mit fast 2000 Höhenmeter nach Zams ist dann allerdings nicht zu unterschätzen.






Die ersten 800m Höhenmeter geht es noch in engen Serpentinen über Geröllfelder hinab. Nach ca 1 – 1,5 Stunden haben wir das Tal erreicht und machen uns am Bach entlang zum Zamser Loch. Wir treffen auf eine kleine Truppe, die wir schon auf der Memminger Hütte gesehen haben. Eine Person aus der Gruppe war beim Abstieg gestürzt und mit dem Kopf vorraus auf dem Geröll ausgerutscht. Zum Glück konnte er sich noch abfangen – aber eine Platzwunde an der Hand war das Ergebnis. Dieser Zwischenfall macht es wieder bewusst und soll an dieser Stelle nochmal deutlich genannt werden: Die Berge sind kein einfaches Wanderrevier. Man sollte sich niemals zu sicher sein und lieber eine Pause mehr einplanen. Ordentliche Ausrüstung (hier waren z.B. nur leichte Bergschuhe dabei) sowie ein Erste-Hilfe-Kit sind unbedingt nötig.
Der Weg hat hier keine großen Herausforderungen merh. Die Länge von über 20km und der Abstieg machen die Etappe aber anspruchsvoll.
Leider gibt es auf dieser Strecke auch keine Einkehrmöglichkeiten mehr. Die eine Alm war Anfang September bereits geschlossen. Die Aussichten und die tolle Landschaft machen den Weg aber sehr abwechslungsreich und für eine Mittagspause fand sich noch ein schönes Plätzchen um das Rucksack-Vesper zu genießen.






Gegen 16 Uhr kamen wir in Zams an und bezogen das Hotel. Nach 2 Nächten auf den Hütten war das eine schöne Abwechslung – auch wenn unser Zimmer eher einer Wäscherei glich. Alle aus unserer Gruppe nutzen die Gelegenheit die Wäsche kurz durchzuwaschen und die klammen Kleider wieder zu trocknen. Ein ausgedehnter Wellnessbereich mit Sauna macht den Abend perfekt und wir fallen zufrieden in die Hotelbetten.




An dieser Stelle war bereits klar, dass wir eine Änderung unserer Route gehen müssen. Die Seilnahn von Zams wird umgebaut und so mussten wir am kommenden Tag mit Kleinbussen aus die Gogles-Alm fahren. Gegen Abend war dann auch klar, dass wir am nächsten Tag im Schnee gehen werden.
Was noch nicht klar war, dass der Schnee uns noch ganz schön auf Trapp halten wird und ich zu diesem Zeitpunkt schon mit einer Corona-Infektion gelaufen bin. Aber dazu später mehr….