09.09.2024 – endlich geht es los. Nachdem wir uns mehrere Wochen und Monate nun vorbereitet hatten – ja ich weiß, der E5 ist keine Himalja-Expedition, aber unser Ziel war immer, auch bei einer fitten Gruppe im Mittelfeld zu bleiben – soll es an diesem Montag nun los gehen. Mit dem Auto lassen wir uns nach Obersdorf zur Alpinschule fahren. Bei der Alpinschule Obersdorf treffen wir nun auch auf unsere restliche Gruppe und die Rucksäcke werden nochmal gewogen und kontrolliert.
Nach einer kleinen Vorstellungsrunde geht es mit dem Bus nach Spielmannsau und dort startet unsere erste Etappe. Hier treffen wir auch eine größere Gruppe von jungen Wanderen, die wir in den kommen Tagen immer wieder sehen werden. Von Spielmannsau geht es zuerst im Tal und dann sanft ansteigend in Richtung Talstation der Materialseilbahn. Dort angekommen gibt es die Möglichkeit die Rucksäcke mit der Materialseilbahn zur Hütte zu schicken und mit leichtem Gepäck aufzusteigen. Bereits am ersten Tag zeigt sich das Wetter von seiner ungemühtlichen Seite. Immer wieder sind leichte Schauen und auch mal ein stärkerer Regen drin. Heute finden wir das noch ganz amüsant und die Laune ist gut. Allerdings wissen wir zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht, was uns noch für Wetter erwaten wird.
Nach ca. einer Stunde kommen wir zum „Knie“ mit einer kleinen Kapelle. Dort machen wir eine kurze Rast und stärken uns noch einmal vor dem Anstieg. Kurz darauf queren wir die Trettach und kommen zum Sperrbachtobel. Leider heute ohne gute Sicht. Ab hier verläuft der Wanderweg größtenteils außerhalb des Waldes und so werden wir deutlich mehr nass als bisher. Über das obere Mädele windet sich der Weg an einer Felswand und nach knapp 3 Stunden kommen wir am ersten Etappenziel, der Kemptner Hütte an.
Nach einem schönen Hüttenabend und einer guten Nacht stand am Tag 2 die erste Ländergrenze an. Nur wenige Meter von der Kemptner-Hütte geht es über das Mädelesjoch nach Österreich. Leider hatte das Wetter am Tag2 gar keine Lust auf uns. Schon zu Beginn regnete es sehr stark – und das sollte sich auch in den kommenden Stunden nicht ändern. Bereits beim ersten Anstieg bis zum Joch kam uns auf dem Wanderweg das Wasser entgegen. Von Sicht gar nicht zu sprechen. Aber bei einer solchen Tour gibt es keine Alternativen – die Hütte für die nächste Etappe ist gebucht und somit muss man auch im Regen laufen.
Die Wanderung und der Abstieg nach Holzgau ähnelte eher einer Bach-Wanderung, was uns zur Erkenntnis brachte: Der Unterschied zwischen Bergweg und Bergbach ist „fließend“… Trotz dem schlechten Wetter war die Stimmung in unserer Gruppe noch gut. Gerade weil wir auch merkten, dass man auch bei solchen Wetterbedigungen noch gut wandern kann und die Funktions-Kleidung ihren Dienst erledigt.
Pünktlich zur Mittagszeit ließ der Regen dann auch deutlich nach. So dass wir an der Hängebrücke ein paar schöne Bilder machen konnten und danach in Holzgau eine Mittagsrast einlegen.
Ein großer Vorteil einer organisierten Wanderung ist der Weitertransport zu den schönen Ecken. Direkt nach der Rest wartetet bereits ein Taxibus auf uns um uns Richtung Memminger Hütte zu bringen. Der Weg verläuft hier sehr lange an der Bundesstraße entlang und später Richtung Madau auf einem eher ungemühtlichen Fahrweg. Dies konnten wir uns zum Glück ersparen und wurden direkt an die Talstation der Materialseilbahn gebracht.
Auch hier konnten wir einen Teil unseres Gepäcks abgeben und den Aufstieg zur Memminger Hütte mit leichtem Gepäck antreten. Der Aufstieg zur Hütte ist wirklich zu empfehlen. Landschaftlich ein toller Weg mit vielen tollen Aussichten und Fotomotiven. Direkt vor der Hütte sieht man häufig Murmeltiere sowie Steinböcke. Wir haben an diesem Abend viel Glück und die Steinböcke lassen sich für ein Fotoshooting überreden.
Gegen 17 Uhr kommen wir auf der Memminger-Hütte an und beziehen unser Lager. Leider gibt es hier keine Zimmer und wir sind in einem großen Lager mit 30 Personen untergebracht. Auch auf das muss man auf DAV Hütten gefasst sein.
Der meist genutzte Raum an diesem Abend ist der Trockenraum. Alle Wanderer kamen mit nassen Klamotten an und so hatte die Lüftung im Untergeschoss einiges zu tun. Wir versuchen unsere Kleidung weitgehenst aufzuhängen und genießen das gemeinsame Abendessen in der Gaststube.