Als Vorbereitung für den E5 wollten wir noch eine Trainingseinheit mit Höhenmetern und Strecke über 20km einbauen. Die 3-Seen-Tour war auf meiner To-Do Liste eh nicht drauf – die wollten wir vor einem Jahr schonmal als Tagestour laufen und dann wegen schlechtem Wetter abgesagt.

Von Grän ging es direkt am Campingplatz los. Erst einmal über Wiesen und den Radweg nach Haldensee und dort ins Tal zum Strindenbach Wasserfall. Der Weg läuft gemütlich im Wald paralell zum Strindenbach in Richtung Edenbachalm. Nach ca 1,5 Stunden erreicht man die Alm und könnte dort eine kurze Einkehr planen. Wir hatten uns aber am Höhenweg verarbredet und lassen die Alm links liegen. Ab hier wird der Anstieg deutlich steiler. In Sepentinen geht es durch einen Wald steil nach oben zur Oberen Strindenalpe. Auch diese ist Bewirtschaftet und bietet sich für eine Rast an. In wenigen Minuten wäre man auch vom Neunerköpfle aus an der Strindenalpe.

Bis hier hatten wir 800 Höhenmeter hinter uns und waren fast alleine. Das ändert sich schlagartig am Weg vom Neunerköpfle Richtung Landsberger Hütte. Durch den Lift sind hier deutlich mehr Menschen unterwegs und am Wochenende (und gutem Wetter) ist der Weg relativ voll und gleicht eher einer Karawane. In einer langen Schlange geht es den Höhenweg entlang in Richtung Landsberger Hütte. Erst an der kommenden Steigung – an der technisch etwas anspruchsvoller wird – lichtet sich die Menge wieder.

Wir sind relativ froh, dass wir nun wieder mit weniger Leuten unterwegs sind. Die Aussicht hier ist gigantisch und das Wetter spielt an diesem Tag perfekt mit. Die beiden möglichen Gipfel lassen wir daher auch aus und machen uns direkt auf den Weg zur Laache, dem ersten der drei Seen. Direkt an der Laache liegt auch die Landsberger Hütte. Eigentlich unser Ziel für unsere Rast heute. Allerdings entscheiden wir uns um und werden die Rast erst an der Traualpe direkt am Traualpsee machen. Erst später werden wir erkennen, wie gut diese Entscheidung war.

Ab der Laache geht es jetzt nur noch Bergab. Vor der Landsberger-Hütte zweigt der Weg ab und geht an einem Felsen, teilweise mit Seilen versichert, runter zum Traualpsee. Die Strecke ist nicht ganz ohne und gerade bei schlechter Witterung anspruchsvoll. Allerdings lässt es sich gut gehen, da alle Wege gut gesichert und ausgebaut sind. Der Blick auf den Traualpsee entlang zeigt einmal mehr, wie schön diese Gegend und speziell diese Runde ist. Nach ca 20min haben wir die ersten Meter ins Tal geschafft und gehen gemütlich am See entlang zur Staumauer. Dort liegt die Obere Traualpe. Deutlich kleiner als die Landsberger Hütte und viel uriger und gemütlicher. Die meisten Wanderer haben auf der Landsberger Hütte die Rast geplant und so bekommen wir sehr einfach einen Platz auf der Terrass mit Blick auf die Gipfel und dem See.

Nach einer Gulaschsuppe sowie einem Vesperbrettl sind wir motiviert für die restlichen Kilometer. Die Tour täuscht extrem: gefühlt müssen wir ja nur noch bis zum Vilsalpsee absteigen und dann wieder nach Tannheim. Allerdings sind es nochmal gute 10 Kilometer und somit erste die Hälfte der Tour.

Der Abstieg vom Traualpsee zum Vilsalpsee ist meiner Meinung nach der schlechteste Teil dieser Tour. Lange Zeit läuft man nur über Geröll und die Landschaft gibt nicht viel her. Die gut 700 Höhenmeter, die man hier absteigen muss, gehen daher auch ganz schön auf die Knochen. Allerdings beneide ich die Wanderer die uns entgegenkommen auch nicht. Der Aufstieg ist hier relativ steil.

Nach einer guten Stunde habe wir es aber dann geschafft und sind am Vilsalpsee. Hier steppt an einem schönen Tag der Bär und allerlei Ausflügler sind unterwegs. Der Vilsalpsee ist mit einer Buslinie sowie kleinen Bimmelbahnen an Tannheim angebunden. Auch wenn wir dieses Mal vom Parklplatz bis Tannheim gelaufen sind – würde ich zukünftig eher empfehlen die Strecke mit dem Bus zu fahren. Der Wanderweg geht relativ unspektakulär an der Straße entlang und zieht sicht bis zum Ort ganz schön. Am Ende waren wir froh an der Talstation Neunerköpfle ins Auto steigen zu dürfen.

Insgesamt eine sehr schöne Runde, die entweder mit Aufstieg oder Gondel variiert werden kann. In den Ferien und gutem Wetter muss man natürlich mit vielen Mitwanderen rechnen. Die Wege geben es aber durchaus her und ich kann die Tour absolut empfehlen.



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