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Schietwetter rund um Hamburg und Ostsee

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Bereits im letzten Jahr hatten wir die Idee, einmal an die Ostsee zu fahren. Bisher hat uns die unsichere Wetterlage aber immer wieder abgeschreckt und wir sind dann lieber in den Süden gefahren. Für uns Schwaben ist die Nord und Ostsee eben genauso weit wie die Adria… da zieht Bella Italia oder Kroatien eben doch mehr…

Vom Süden in den Norden

Fahrt nach Hamburg, Fuldaschleife

Dieses Jahr war es aber dann soweit. Die Route war grob abgesteckt (eigentlich war nur klar, dass wir 4 Tage nach Hamburg und dann noch eine Woche an die Ostsee wollen) und an einem Dienstag Vormittag ging es bequem los. Wir bei uns üblich startet der Urlaub direkt im Carport. Normalerweise suchen wir uns ja auch Strecken ohne Autobahn und Co aus… heute wollten wir aber noch bis Kassel und damit ging es auf die A7 und immer Richtung Norden. Unterwegs hatten wir uns ein paar Stellplätze und Campingplätze angeschaut, die wir anfahren wollten. Direkt den ersten Campingplatz “Fuldaschleife” fanden wir so schön, dass wir direkt dort für eine Nacht geblieben sind.

Der Campingplatz ist ein kleiner Platz direkt an der Fulda und nur unweit der A7. Check-In läuft komplett über die Webseite ab. Vor Ort einen QR Code scannen, freien Platz anklicken, buchen und rein fahren. Klappte auch alles schnell und unkompliziert. Als Transitplatz super geeignet, aber auch die Radwege oder eine Kanu-Tour sind hier machbar. Hier noch ein paar Bilder davon

Bremerhaven

Am nächsten Tag sollte es nochmal eine Zwischenstation geben (den Platz in Hamburg hatten wir erst ab Donnerstag reserviert). Kurzentschlossen wollten wir noch etwas Nord-See-Feeling und fuhren daher nach Bremerhaven. Zwar nicht direkt an der Nordsee, aber die Richtung stimmte. In Bremerhaven gibt es gleich mehrere Wohnmobilstellplätze. Auch hier hatten wir beim ersten Platz direkt Glück und standen eine Nacht an der Doppelschleuse am Hafen. Der Stellplatz hat einen kleinen Waschcontainer und einen Automaten sowie Brötchenservice dabei. Mit dem Rad ist man relativ schnell in der City oder im Hafen. Wir haben uns für einen Spätnachmittag / Abend im Bereich des Hafen-Schaufensters entschieden. Kleine Kneipen, Cafes, Restaurants und immer wieder Musik-Events. Bei unserem Besuch war leider relativ wenig los. Für ein traditionelles Fischbrötchen und ein paar Bier hat es aber gereicht.

Die Nacht im Hafen bzw an der Doppelschleuse war sehr ruhig. So konnten wir am nächsten Morgen nach einem Frühstück direkt weiter nach Hamburg. Den Stellplatz Bunthaus an der Elbe hatte ich vorab übers Internet reserviert. Normalerweise sind wir mit den Stellplätzen ja sehr entspannt und schauen, was wir so bekommen – aber da wir in Hamburg 4 Tage fix verbringen wollten und auch bequem in die Stadt wollten, habe wir dieses Mal doch lieber reserviert. Zum Stellplatz schreibe ich weiter unten noch was. Jetzt erstmal Hamburg:

3 Tage Hamburg

Bereits am Ankunftstag sind wir mit Bus und Bahn an die Landungsbrücken gefahren und haben uns dort ins Gewühl gestürzt. Der Flair am Hamburger Hafen ist wirklich toll – und obwohl an dem Tag das Wetter sich eher typisch nordisch zeigte, war relativ viel los für einen Donnerstag. Vor einigen Jahren waren wir schon einmal in Hamburg, damals haben wir bereits eine Hafenrundfahrt gebucht und das Miniatur-Wunderland besucht. Das wollten wir dieses Jahr nochmal tun. Im Miniatur-Wunderland hatten wir Backstage-Karten um die Technik hinter den Kulissen etwas anschauen zu können. Auch wenn ich kein Modell-Bahn Fan bin, die Technik und der Detailreichtum ist schon beindruckend und ich rate jedem Hamburgbesucher hier einen Stopp einzulegen.

Leider war das Wetter nicht gerade auf unserer Seite. Das wird auch in den kommenden Wochen noch so bleiben – wussten wir aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht 😉 Der Abend auf der Reeperbahn fiel daher komplett ins Wasser. Lediglich der Besuch in Schmidt’s Tivoli mit dem Stück “Heiße Ecke” hat geklappt. Auch wenn das Wetter nicht optimal war, Hamburg geht trotzdem. Wir werden sicher wieder einmal in der Stadt vorbei schauen. Dann vielleicht auch auf einem Wohnmobilstellplatz in der Stadt. Sowohl am Fischmarkt gibt es einen großen Stellplatz (auf dem auch immer Platz war) als auch noch 2-3 weitere, die wir von der S-Bahn aus gesehen hatten.

Der Stellplatz Bunthaus ist wirklich top. Die Hälfte der Stellplätze können vorab übers Internet reserviert werden. Die andere Hälfte steht immer für spontane Anreisen zur Verfügung. Am aktuellen Tag lässt sich die Belegung ebenfalls im Web gut ablesen. Der Stellplatz liegt direkt auf einer Landzunge zwischen den beiden Elbarmen. Also sehr grün und mit viel Wasser. Am Platz gibt es ein Restaurant sowie einen kleinen Shop an dem auch Gasflaschen getauscht werden können. Brötchenservice wird ebenfalls angeboten. Preis, Lage und Ausstattung also sehr gut. Auch die Anbindung nach Hamburg ist gut. Direkt am Eingang des Pplatzes fährt stündlich ein Bus bis zur S-Bahn Haltestelle. Von dort ist man dann in 15Min an den Landungsbrücken. Wer also eher etwas ruhe sucht, ist hier definitiv gut aufgehoben. Wer lieber etwas Action und Nachtleben haben möchte, sollte lieber auf einen der Stellplätze in Hamburg.

Von West nach Ost

Über den NOK (Nord Ostsee Kanal) in Richtung Ostsee

Über den Nord-Ostsee-Kanal sollte es von Hamburg in Richtung Ostsee gehen. Unsere erste Übernachtung haben wir am Wohnmobilstellplatz-Schachtholm eingeplant. Die Belegung war für die Ferienzeit sehr übersichtlich. Der Stellplatz zwischen Flugplatz und NOK liegt sehr schön. Vom Wagen aus lassen sich die Schiffe auf dem NOK beobachten. Alle Plätze sind auf Rasen. Ver und Entsorgung ist am Platz ebenfalls vorhanden (allerdings ohne Bodeneinlass). Leider hatten wir hier den schlechtesten Tag des Urlaubs. Mit starkem Regen den ganzen Tag.
https://www.wohnmobilhafen-nok.de/am-flugplatz-schachtholm-nok/

Da unsere Vorräte nun langsam zu neige gehen, sind wir direkt am nächsten Tag nach Rendsburg weiter. Im Supermarkt kurz alles aufgefüllt und kurzentschlossen direkt auf den WoMo Stellplatz in Schacht-Audorf, direkt bei Rendsburg. Hier steht man deutlich näher an der Stadt und kann mit dem Rad innerhalb von 15 Minuten nach Rendsburg fahren. Die Fähre ist direkt am Platz – alternativ kann man entweder über den Tunnel oder mit der Schwebefähre auf die andere Kanal-Seite wechseln.

Wir wollten uns die Schwebefähre natürlich einmal anschauen. Wer einmal in der Nähe ist, sollte die Gelegenheit auf jeden Fall nutzen. Die Fähre und die Schiffsbegrüßungsanlage mal zu besuchen. Die Schwebefähre wurde vor wenigen Jahren erneuert, als die alte Fähre einen Crash mit einem Schiff hatte. Die Fähre wurde fast originalgetreu nachgebaut, mit morderner Technik versehen und verkehrt nun wieder regelmäßig über den Kanal. Direkt neben des Fähranlagers in Rendburg ist das Brückencafe mit Schiffsbegrüßungsanlage. Bei schönem Wetter lässt es sich hier toll auf der Terrasse sitzen und die Schiffe beobachten. Dabei wird zu jedem Schiff eine kleine Info durchgegeben und die jeweilige Nationalhymne ertönt.

Direkt an der Brücke befindet sich ein weiterer Wohnmobilstellplatz. Der ist nochmal näher am Wasser als unser Platz in Schacht-Audorf. Allerdings hatte er mir ein wenig zu viel Parkplaz-Flair. Der Wohnmobilstellplatz in Schacht-Audorf liegt etwas erhöht und hat Grünstreifen zwischen den Stellplätzen. So lassen sich ebenfalls die Schiffe gut beobachten (bis auf den Bretterzaun, der aber wohl als Blendschutz für die Schiffe dient).

Ostseebad Grömitz – Achtern Diek

Auf dem Weg zu unserem reservierten Campinplatz an der Oststee hatten wir noch einen Tag Luft. Daher mal den neuen Stellplatz Achtern Diek in Grömitz anschauen. Der Patz ist noch sehr neu und gut organisiert. Durch ein voll-digitales System werden die Stellplätze, Waschhaus, Duschen usw über eine Chipkarte gesteuert. Wir konnten bereits auf dem Weg auf der Homepage https://www.womo-groemitz.de/ sehen, wie viele Stellplätze gerade frei sind.

Gefühlt waren vor Ort mehr Stellplätzte frei, als uns online angezeigt wurden – ich habe aber auch schon das Gegenteil gehört, was dann sehr viel nerviger ist, wenn man vor geschlossener Schranke steht.

Der Wohnmobilpark ist sehr nüchtern angelegt. Pro Stellplatz gibt es einen Schotterrasen-Platz. Die Breite und Länge ist relativ gut. Strom, WLAN und Wasser gibt es jeweils an den Plätzen. Wir haben nichts davon benötigt, da unsere Photovoltaik sogar bei diesen schlechten Bedingen super Ergebnisse liefert und unser mobiles Internet sowieso an Bord ist.

Der Ort Grömitz liegt ca 5min mit dem Rad entfernt und hat eine tolle Seebrücke und Strandpromenade. Für ein paar Tage Entspannung aboslut eine nette Ecke. Sehr zu empfehlen ist der Imbiss auf dem Stellplatz. Netter Betreiber, gutes Essen und vernüftige Preise.

Rerik an der Ostsee – Eine Woche Campingplatz

Die Woche Ostsee war ja bereits in der Planung klar und der Campingplatz Rerik auch reserviert. Von unserer Zwischenübernachtung in Grömitz ging es nochmal etwas über 3 Stunden nach Rerik. Das Ostseebad Rerik ist ein netter Ort zwischen Salzhaff und Ostsee. Die Küste ist hier relativ hoch, so dass man fast überall über Treppen an den Strand geht. Lediglich in Rerik ist ein direkter Zugang zum Sandstrand möglich.

Im Ort gibt es viele gute Restaurants und natürlich einen sehr leckeren Fisch. Einkaufsmöglichkeiten sind ebenfalls genügend vorhanden. Wir nutzen die Regenpausen für Radtouren. Zwei sehr schöne Touren möchte ich euch hier noch vorstellen:

Zum Campinpark Rerik möchte ich auch noch ein paar Infos hier loswerden. Der Campingplatz wirkt deutlich kleiner als er ist. Durch die verschiedenen Zonen bekommt man die gesamte Größe nicht so mit. Am Platz gibt es ein Bistro / Restaurant mit kleinen Speisen wie Pizza, Currywurst und Co. Sowie einen kleinen Laden mit Brötchenservice. Außerdem hat eine lokale Fischräucherei einen Stand am Platz, die zweimal pro Woche frischen Räucherfisch anbietet.

Direkt an der Rezeption ist noch ein großer Platz für Kinder mit Spielplatz, Kino, Beachfeld und allerlei Action. In der Hauptsaison gab es noch einen Grillabend mit Faßbier und Musik.

Die Sanitärhäuser sind sehr sauber und modern. Die Dusche läuft über eine Chipkarte, die an der Rezeption aufgeladen werden kann. Im Gegensatz zu vielen Münzautomaten an den Duschen, läuft die Zeit hier aber nur, wenn wirklich das Warmwasser an ist – und zwar Sekundegenau. Das ist wirklich ein faires System und absolut transparent.

Leider war genau diese Woche unsere wettertechnisch schlechteste Woche. Mit täglichen Regenschauern und einem Tag Dauerregen war der Urlaub leider nicht so toll wie geplant. Die Gegend gibt dann leider auch nicht viel her und so beschlossen wir auch einen Tag früher abzureisen und auf dem Rückweg noch das Schiffshebewerk bei Berlin mit einzubauen.

Langsam zurück in den Süden

Abstecher zum Schiffshebewerk Niederfinow

Seit einigen Jahren wollte ich bereits zum Schiffshebewerk. Leider (oder zum Glück) hat es nie gepasst. Jetzt passte es in unsere Tour-Planung und wir hatten noch das Glück, dass sowohl das neu gebaute Hebewerk schon in Betrieb war und das alte immer noch. So konnten wir beide Hebewerke bestichtigen.

Am Parkplatz gibt es genügend Platz für Wohnmobile. Theoretisch kann man sogar dort übernachten – das ist aber nicht gerade der schönste Stellplatz und preislich eher im oberen Bereich angesiedelt.

Das neue Hebewerk kann nur mit einer Führungs besichtigt werden. Die Kombikarten sind direkt am Parkplatz zu bekommen. Wird konnten noch eine zeitnahe Führung buchen und sind daher direkt zum neuen Hebewerk gelaufen. Der Weg ist dabei gut machbar. Die Führung kann ich nur empfehlen. Sehr unterhaltsam und kurzweilig! Wenn man Glück hat, ist eine Hebung oder Senkung gerade im Gange und man kann das System in Arbeit beobachten. Auch für wenig technisch Interessierte ein beeindruckendes System.

Im Anschluss an die Führung kann man noch zum alten Hebewerk laufen (ist quasi auf dem Rückweg) und das besichtigen. Die beiden Hebewerke nebeneinander mit quasi derselben Technik zu sehen ist wirklich den Abstecher wert. Alles in allem muss man gut 2 bis 3 Stunden für den Besuch einplanen. Wer möchte, kann mit dem Wohnmobil auf dem Parkplatz stehen bleiben. Wir haben uns allerdings entschieden weiter zu fahren und die Nacht woanders zu verbringen.

Erfurt und Dresden

Quasi bereits auf dem Heimweg standen noch zwei Städte auf unserem Plan. Einmal Erfurt und dann noch Dresden. Beides Städte die wir bereits durch frühere Aufenthalte kannten aber noch einmal besuchen wollten. In Erfurt standen wir auf dem Wohnmobilstellplatz am Messegelände. Ein recht großer Platz mit allerlei Annehmlichkeiten und sehr guter Anbindung an das öffentliche Nahverkehrsnetz. Mit der Straßenabahn kommt man sehr gut in die Altstadt die in Erfurt auf alle Fälle sehenswert ist. Die bekannte Krämerbrücke gehöhrt auf jeden Fall zu einem Erfurt-Besuch. Aber auch die ganzen Gassen rund um die Altstadt haben uns sehr gut gefallen.

Zum Abendessen waren wir im Wirtshaus Christoffel. Meine Frau war vor einiger Zeit mit Geschäftskollegen dort und hat es sehr empfholen. Wer in einer tollen Atmophäre deftiges Ritter-Essen mag, ist hier auf jeden Fall gut aufgehoben. Allerdings sollte man vorher mehrere Tage gehungert haben um die Portionen zu schaffen. Auf jeden Fall hatten wir nach dem Abendessen die nötige Bettschwere.

Dresden kannten wir noch von unserer Deutschlandtour. Damals waren wir mit Wohnwagen unterwegs und standen auf dem Stellplatz auf der linken Rhein-Seite. Über diverse Stellplatz-Apps haben wir den Wohnmobilstellplatz direkt gegenüber der Altstadt gefunden und angesteuert. Hier kommt man allerdings ganz am anderen Ende der Bewertungsskala an. Außer der tollen Sicht auf die Frauenkirche, Semperoper und Co hat dieser Stellplatz absolut nichts zu bieten. Ein besserer Parkplatz mit einer mehr als fragwürdigen Stromversorgung und strengem Uringeruch. Dafür dann noch rund 20 € für die Nacht ist schon ein starkes Stück. Wir haben uns trozdem fürs bleiben entschieden – nicht zuletzt weil wir den Tag und Abend sowieso in der Stadt verbringen wollten und somit der Stellplatz eher als Nachtlager diente. Zukünftig würde ich den Stellplatz aber meiden.

Saalfelder Feengrotte

Die Saalfelder Feengrotte hatten wir in einem Fernsehbericht vor einem Jahr gesehen. Da sich die Tour mit dieser Sehenswürdigkeit kreuzte, haben wir kurzentschlossen noch einen Besuch hier eingeplant.

Die Feengrotte ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Die Führung durch das ehemalige Bergwerk dauert ca 1 bis 1,5 Std und man erfährt sehr interessante Hintergründe.

Parken kann man auf dem nahem Parkplatz – dort gibt es auch eine Entsorgungs-Sation für Wohnmobile. Ob man übernachten kann, habe ich nicht herausgefunden. Die Parkplätze sind aber relativ schräg angelegt – so dass dies nur mit hohen Keilen möglich wäre.

Getränke und etwas zu Essen findet man direkt an der Grotte. Bei unserem Besuch war relativ viel Andrang. Durch die gebuchten Einlasszeiten kann man sich aber gut organisieren. Hier noch der Link zu den Feengrotten inkl. aller Infos: https://www.feengrotten.de

Fazit

Insgesamt waren die drei Wochen eine schöne Tour und die Städte haben uns alle gefallen. Leider war das Wetter dieses Mal nicht auf unserer Seite und wir haben wieder einmal gemerkt, dass wir einfach Meer und Sonne deutlich mehr lieben als Wind und Wetter.

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