Unsere erste größere Wohnmobiltour mit dem neuen WoMo. Wir planten dieses Jahr keine Zwischenstopps oder ein Ziel ein. Wir wollten uns einfach einmal treiben lassen und schauen, wo es uns hinverschlägt. Klar war eigentlich nur, dass wir eine Woche in der Nähe von Vodice in Kroatien sein wollen und das unser Motto: Landschaft statt Autobahn heißen soll. Unsere Sommertour 2021 im Einzelnen:

Freitagnachmittag und los! Wir starten in Geislingen und fahren erst einmal Richtung München. Da bereits dichter Reiseverkehr herrscht, fahren wir direkt vor München von der Autobahn ab und nutzen ab hier die Landstraßen. Schon früher wollten wir die Felbertauern-Route in den Süden einmal nehmen. Durch die permanenten Verkehrsmeldungen über Salzburg, Tauern und Karawanken-Tunnel haben wir uns direkt für diese Route entschlossen. Ab Kufstein also weiterhin Landstraße über herrliche Straße in Richtung Kitzbühel und Felbertauern.

Felbertauern – Stellplatz am Tauernhaus

Direkt nach dem Felbertauerntunnel liegt das Tauernhaus mit großem Parkplatz. Wir suchen uns einen schönen Stellplatz aus (bei unserer Ankunft war der Parkplatz mit ca 5 Fahrzeugen im Endeffekt leer) und freuen uns auf ein gutes, österreichisches Abendessen. Der Zugang und Abrechung des Parkplatzes / Stellplatzes wird über einen Parkautomaten geregelt. Höhere Fahrzeuge werden als Wohnmobil bei der Einfahrt erkannt und entsprechend abgerechnet. Wir bezahlen für die Nacht 7 € – leider gibt es weder Strom noch Ver- und Entsorgung hier. Für einen schnellen Zwischenstopp also gut geeignet – wenn man jedoch 2-3 Tage zum Wandern kommen möchte, ist der Preis von 14€ / 24 Std ohne Infrastruktur nicht gerechtfertigt.

Nach einem schönen Abendessen und ein paar Bier am Tauernhaus haben wir wunderbar geschlafen. Die nahe Bundesstraße hört man eigentlich gar nicht, obwohl man nur wenige hundert Meter abfahren muss.

Nach einem kurzen Kaffee geht es am nächsten Tag auch direkt weiter in Richtung Süden. Das Drautal ist eine wunderschöne Landschaft und bietet sich sicherlich für einen künftigen Urlaub einmal an.

Slowenien oder Kroatien – oder doch Slowenien?

Von Villacht aus fahren wir in Richtung Wurzenpass – Ihr erinnert euch? Landschaft statt Autobahn! – der für Wohnmobile ebenfalls gut geeignet ist. Am Anfang etwas steil mit 18/19% aber durch die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30km/h für alle Fahrzeuge sind wir kein Hindernis für andere Verkehrteilnehmer. Leider spielt seit Villach das Wetter nicht mit und wir fahren im Regen. Ansonsten wäre ein Stopp am Bunkermuseum auf dem Pass drin gewesen. So verzichten wir aber darauf und fahren direkt und ohne Wartezeiten über die Grenze nach Slowenien. Eigentlich wollten wir noch einen Tag in Slowenien verbringen, da es aber so gut läuft planen wir um und fahren direkt Richtung kroatischer Grenze bei Rupa.

Frau Google und die Steffi

Kurz vor der Grenze in Rupa melden sich dann unsere Navis. Steffi (eingebaut im Blaupunkt Radio im Carado) möchte direkt auf der Bundesstraße zur Grenze. Meldet uns aber einen Stau von 1,5 Std. Frau Google schlägt und einen kleinen Umweg über kleinere Dörfer vor – die Straße mündet kurz vor der Grenze wieder in die Bundesstraße – und behauptet, dass diese Route 1,2 Stunden schneller ist. Also biegen wir gut gelaunt ab und sind noch immer der Meinung, dass wir den ganzen Touris ein Schnäppchen geschlagen haben.

Leider müssen wir in einem slowenischen Dörfchen feststellen, dass Frau Google diesen tollen Tipp noch vielen anderen gegeben hat. Somit ist die Dorfstraße komplett überlastet und, vermutlich durch einen Unfall, gesperrt. Nach ca 1 Stunden Wartezeit (in der sich eigentlich nichts mehr bewegt hat) entscheiden wir uns für eine Nacht in Slowenien (das war ja einmal der ursprüngliche Plan).

Ich kann Jedem nur einmal empfehlen mit einem 7,5m Wohnmobil in einem slowenischen Dörfchen zu wenden und dann den ca. 3km langen Rückstau auf der Gegenfahrbahn der Nebenstraße mit gefühlter 3m Breite zu fahren. Wer da keinen Puls bekommt, ist entweder bereits tot oder sehr abgebrüht.

Camp Plana & Bar 66

Zum Glück erinnern wir uns an ein Schild, dass auf das Camp Plana hinweist, dass wir vor ein paar Kilometer gesehen haben. Nach der Wendeaktion also direkt etwa 20km zurück und zum Camp Plana & Bar 66.

Das Camp Plana wird von einer deutschen Familie betrieben, die vor Jahren ausgewandert ist. Wir werden super nett empfangen und können uns den Stellplatz auf dem Gelände aussuchen. Das Camp hat einen großen Stellplatz für Kurzurlauber / Tagesgäste, der wie ein Schotterparkplatz als Ring angelegt ist. Hier können auch Gespanne angekuppelt bleiben und am nächsten Tag dann weiterfahren. Längere Gäste stehen auf einer tollen Wiese mit herrlichem Ausblick.

Zum Camp gehört auch die Bar 66. Rustikales Gebäude für einen Drink oder auch das Abendessen. Der gesamte Aufenthalt läuft hier wie im Hotel ab. Man bekommt eine “Zimmernummer” in Form eines Holzklotzes. Ob nun das Abendessen oder der Brötchenservice – alles wird auf diese Nummer gebucht und am Abreisetag dann berechnet.

Endlich Kroatien

Nach einer schönen Nacht und einem hervorragenden Abendessen starten wir erneut in Richtung Rupa. Heute ist an der Grenze deutlich weniger los und wir sind nach 20 Minuten über die Grenze und in Kroatien. Um auch hier unser Motto: Landschaft statt Autobahn umzusetzen, fahren wir nur ein kurzes Stück über die Autobahn bis Rijeka. Ab hier geht es dann die Küstenstraße entlang in den Süden.

Die einzelnen Stationen in Kroatien reisse ich hier nur kurz ab. Jeder, der schon einmal in diesem Land war, weiß dass die Küsten fast überall schöne Ecken bieten und ein Vergleich zwischen Istrien und Dalmatien schwer möglich ist. Daher habe ich auch die Fotos zusammen in ein kleines Album gesteckt und nicht auf die einzelnen Stationen verteilt.

Unser erster Stopp ist in Povile auf dem Camping Punta Povile. Eine Mischung aus Stellplatz am Wasser und Campingplatz im hinteren Bereich. Die Stellplätze sind enlang einer Landzunge auf 3 Ebenen angelegt. So sieht man eigentlich immer das Meer, auch wenn man in der zweiten Reihe steht. Sanitär ist klein, aber sauber. Kleiner Supermarkt, Bankautomat und diverse Restaurants sind alle fußläufig erreichbar. Für ein paar Tage ein sehr schöner Platz (wir hatten hier 3 Nächte).

Nach unserem Aufenthalt geht es nun entlang der Küstenstraße weiter nach Zadar und Sibenik. Die Küstenstraße ist super ausgebaut und sehr schön zu fahren. Landschaften mit steilen Felsküsten und Badebuchten wechseln sich mit Gebirgsstrecken und Städten ab. Durch das Tempolimit zwischen 50 und 80 km/h entschleunigt man automatisch. Am frühen Nachmittag kommen wir in Seline den Camping Pisak – auch hier bekommen wir sofort wieder einen Stellplatz. Bisher hatten wir da immer Glück und wurden noch nie von einem Stellplatz oder Camping abgewiesen.

Nach nur einer Nacht auf dem Camp Pisak wollen wir zu unserer längsten Standzeit aufbrechen. Bisher haben wir ja alle Plätze spontan angefahren und eigentlich immer einen Platz bekommen. Mit unserem nächsten Platz, dem Relax Camp in Pakostane, hatten wir vorab kurz per Messenger kontakt. Die Route von Zadar nach Pakostane verläuft leider etwas im Hinterland und nicht so schön an der Küste wie bisher. Das Relax Camp bietet eigentlich schöne Stellplätze. Leider sind diese in der Hauptsaison sehr eng und mit Zelten aufgefüllt. Ausführliche Info dazu unter meiner Google-Maps-Rezension.

Auf dem Heimweg

Jeder Tour geht irgendwann zu Ende. An einem Donnerstag geht es nun wieder los in Richtung Heimat. Lange haben wir überlegt, ob wir über dieselbe Route zurück fahren wollen oder noch eine Variante einbauen können. Die Variante hat am Ende gewonnen und wir fahren über Maribor, Graz, Passau wieder in die Heimat. Bisher hat unsere Routenplanung gut geklappt und wir konnten viele Staus umgehen. Aber Maribor hat mal wieder zugeschlagen. Nach knapp 4 Stunden, die wir vor der Grenze standen, ist die Luft einfach raus. Zum Glück haben wir bei Oli Kocht in Spielberg noch einen schönen Übernachtungsplatz gefunden und bei einem leckeren Abendessen den Ärger um die falsche Streckenplanung schnell vergessen.

Oli Kocht

Wie bereits erwähnt, hat uns Oli Kocht in Spielberg den Tag gerettet. Jedem WoMo oder WoWa Fahrer, der noch nicht hier war sei gesagt: Fahrt mal hin! Eine super Kombination aus Stellplatz und angrenzendem Sterne (Hauben) Restaurant. Im Biergarten lässt es sich super schön sitzen und das Essen genießen. Der Stellplatz hat dabei Platz für wirklich viele Gespanne und Wohnmobile. Alles ganz unkompliziert. Ankommen, Strom anschließen und fertig. Entweder wird gegen 20 Uhr noch kassiert, oder man wirft das Geld einfach in den Briefkasten. Brötchenservice am nächsten Morgen inklusive.

Passau

Nach 14 Tagen im Ausland überqueren wir heute die Donau bei Passau und somit die Grenze nach Deutschland. Die letzten Tage unserer Urlaubs wollen wir aber noch genießen und nutzen Passau auch direkt als ersten Stopp. Der Wohnmobilstellplatz in Passau liegt nur 5 Minuten von der Altstadt entfernt und ist mit Strom Ver- und Entsorgung sowie Toiletten gut ausgestattet. Perfekt ist eben die Lage. Nur wenige Meter und die Donaubrücke trennen uns von der Altstadt.

Auch wenn es heute noch sehr heiß ist, wollen wir einen Stadtbummel machen und anschließend etwas essen. Nach den Tagen an der Küste ist die schwüle Hitze in der Stadt ganz schön heftig. Die aktuelle FFP2 Maskenpflicht in Bayern erleichtert den Nachmittag auch nicht gerade. Aber auch hier stellen wir fest: Es gibt kaum etwas, was man mit einem guten Abendessen und einem Glas Bier nicht wieder wettmachen kann. Nach einem schönen Abend in Passau wappnen wir uns für die letzten Kilometer.

Donauauen bei Donauwörth

Von Passau starten wir entlang der Donau, die uns dann nach Hause bringen soll. So ganz wollen wir aber noch nicht heim – also wird noch ein kleiner letzter Stopp über Landvergnügen eingeplant.

Über das Konzept Landvergnügen habe ich in meinem Beitrag Campingführer, Campingcard, Rabatte ja bereits berichtet.

Beim Hofgut Bälderschwaige in der Nähe von Donauwörth sind wir dann für eine Nacht gelandet. Ein sehr großer Biergarten und doch sehr kommerziell aufgezogen. Im Nachhinein muss ich sagen, war es dem Konzept von Landvergnügen eigentlich nicht dienlich. Wir freuen uns immer, wenn wir Bauernhöfe usw. finden können die etwas kleiner sind und wir den Betrieb etwas kennen lernen können. Das ist hier leider nicht der Fall gewesen. Aber trotzdem hatten wir einen schönen Abend.

Nach 16 Tagen geht nun unsere Tour zu Ende und das Wohnmobil steht wieder zu Hause. Primäre Aufgaben für die kommenden Tage: Kleinere Umbauten – größere Umbauten (Navi, Radio) und natürlich Gedanken machen, wo es als nächstes hin geht.

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